Unsere Diagnostik und Therapie
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Die richtige Diagnose ist Voraussetzung für eine passende Therapie. Diese muß individuell auf die betroffene Person zugeschnitten sein. Der Therapieerfolg wird getragen von einer guten Beziehung zwischen Patient und Arzt. Hierzu sind eine genaue Erfragung der Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und ein gegenseitiges Kennenlernen unerlässlich. Deshalb nehmen wir uns Zeit für Sie.
Die Verfeinerung der Diagnose oder die Therapieüberwachung können weitere Untersuchungen erforderlich machen.
Hierzu bieten wir im Bereich der Psychiatrie und Neurologie alle gängigen apparativen und nicht-apparativen Untersuchungen und Testungen selbst vor Ort an. Darübrerhinausreichende Diagnostik wie z.B. bildgebende Untersuchungen (CT, MRT) leiten wir in die Wege. Sollten Untersuchungen oder Therapien eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen, vermitteln wir Sie gerne in eine geeignete Klinik.
Wir sprechen auch Englisch und, wenn Sie langsam sprechen, verstehen wir auch Französisch. Für alle weiteren Sprachen bitten wir Sie dringlich, in Begleitung einer übersetzenden Person zu uns zu kommen. Bitte lassen Sie uns im Vorfeld wissen, wenn dies notwendig ist, damit wir mehr Zeit einplanen können.
Wenn es Ihnen schwerfällt, selbst Ihre Beschwerden oder Krankengeschichte zu schildern, bringen Sie gerne eine Person Ihres Vertrauens mit, die Sie dabei unterstützen kann.
Anfalls- oder attackenartige Beschwerden
Hierzu zählen vorübergehende plötzliche Bewusstseinsverluste oder einschießende Bewegungen mit oder ohne Zusammensacken, mit oder ohne Bewusstseinsverlust.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): epileptischer Anfall, Synkope, Bewegungsstörung, Transiente Ischämische Attacke, dissoziativer Zustand. Unterschiedliche Behandlungen sind angezeigt in Abhängigkeit der Diagnose.
Wir beraten zur Fahreignung. Insbesondere bei Epilepsie bemühen wir uns um die Klärung von Fragen und beraten bei gewünschter bzw. eingetretener Schwangerschaft.
Aufgrund seiner langjährigen Ausbildung in diesem Bereich bringt Herr Priv.-Doz. Dr. Helmut Laufs eine besondere Erfahrung in diesem Bereich in die Praxis ein sowohl in der Diagnosefindung als auch die Therapie betreffend.
Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems
Entzündungen können sowohl das Gehirn oder Rückenmark (zentrales Nervensystem, ZNS) betreffen als auch die aus diesen hervortretenden Nerven (peripheres Nervensystem, PNS). In Abhängigkeit der genauen Ursache stehen unterschiedliche wirksame Therapien zur Verfügung.
Wenn umschriebene Bereiche des Körpers, v.a. der Extremitäten, von Funktionsausfällen (Lähmung, Kribbeln, Taubheit, ggf. auch schmerzhaft) betroffen sind, kann eine Bedrängung einer nervalen Struktur ursächlich sein. In der Regel sind dann bei uns elektrophysiologische Messungen, Nervenultraschall (siehe Abschnitt Apparative Untersuchungen) oder auswärtige radiologische Schnittbildgebung zur Eingrenzung der Ursache erforderlich.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Bandscheibenvorfall, Ischialgie, Pseudoradikuläres Schmerzsyndrom, Nervenkompressionssyndrom (z.B. Carpaltunnelsyndrom).
Als entzündliche Ursachen können z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Borreliose, Multiple Sklerose, Autoimmunencephalopathien, Vaskulitiden. Es kann dann eine Überweisung zur radiologischen Bildgebung und ggf. Nervenwasseruntersuchung notwendig werden.
Nicht selten äußern sich seelische Belastungen in körperlichen Symptomen
wie Kribbeln der Haut oder im Körper. Diese Auslöser sind von einer Entzündung zu
unterscheiden und anders zu behandeln.
Polyneuropathien
Vor allem mit zunehmendem Lebensalter kann eine Funktionsstörung mehrerer Nerven auftreten, typischerweise mit Betonung an den Füßen mit z.B. vor allem nächtlichem Kribbeln oder Taubheit. Es sollte dann nach einer Zuckerkrankheit, Nieren- oder Leberfunktionsstörung gesucht werden. Auch ein vermehrter oder langjähriger Alkoholkonsum könnte Auslöser sein.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Alters-Polyneuropathie (PNP), Alkoholische PNP, Diabetische PNP, metabolische PNP. Entzündliche PNP (s.o.).
Zur Therapie gehört die Behandlung der Ursache und der möglicherweise störenden Mißempfindungen oder Schmerzen.
Bewegungsstörungen
Zittern, Steifigkeit, anhaltende Verkrampfung, Stürze können Ausdruck einer Bewegungsstörung sein und sind behandelbar.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Parkinsonsyndrome, Tremorerkrankungen, Dystonie, unerwünschte Medikamentenwirkungen.
Schwindelerkrankungen
Unsicherer Gang, Übelkeit, gestörter Seheindruck können zu als Schwindel empfundenen Beschwerden gehören. Es gilt herauszufinden, ob das Gleichgewichtsorgan im Innenohr betroffen ist oder der Gleichgewichtsnerv bedrängt wird, das Schwindelgefühl Folge einer Polyneuropathie ist (s.o.) oder ob Teile des Gehirns betroffen sind , die für Koordination und Gleichgewicht zuständig sind.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Vestibulopathien (z.B. Benigner Paroxysmaler Lagerungsschwindel; Neuritis vestibularis, Vestibularisschwannom („Akustikusneurinom“), eine Durchblutungsstörung oder Veränderung des Hirngewebes selbst (Tumor oder Degeneration). Die passende Behandlung hängt vom Auslöser des Schwindels ab. Alle Schwindelformen profitieren in der Regel von Gleichgewichtstraining.
Nicht selten tragen Ängste oder seelische Belastungen zu Schwindelempfindungen bei. Auch dies ist zu berücksichtigen und gut behandelbar.
Kopf- und Gesichtsschmerzen
Dauerhaft oder manchmal vorhandene Kopfschmerzen den gesamten Kopf oder nur bestimmte Bereiche betreffend, die Art des Schmerzgefühls, die Stärke und mögliche Begleiterscheinungen (Übelkeit, Tränenlaufen, Sehstörung) helfen bei der Einordnung der Beschwerden. Zusätzliche radiologische Untersuchungen (z.B. MRT des Kopfes) oder die genaue Buchführung mittels Kopfschmerzkalender können notwendig werden, um sogenannte primäre (ohne sichtbaren Auslöser vorhanden) oder sekundären (bedingt durch einen erkennbaren Auslöser) Kopfschmerzen zu erkennen.
Es können hierbei z.B. erwogen werden (in der Fachsprache): Spannungskopfschmerz, Migräne, Cluster-Kopfschmerz, Kopfschmerzen durch Schmerzmittelübergebrauch, Trigeminusneuralgie, Idiopathische Intrakranielle Hypertension („Pseudotumor cerebri“), Gehirntumor (sehr selten).
Es stehen medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien zur Verfügung.
Schlaganfall incl. Transitorisch Ischämische Attacke (TIA)
Bei Verdacht auf einen akuten Schlaganfall (Durchblutungsstörung des Gehirns z.B. mit plötzlichem Ausfall der Sprache, des Sehens, der Kraft oder des Gefühls von Arm oder Bein, Doppeltsehen mit Schwindel) muß sofort gehandelt werden (Notruf: 112). Nach der Krankenhausbehandlung ist eine Nachsorge erforderlich, die wir gerne übernehmen. Dazu gehören die Erklärung des Ereignisses und dessen Folgen, die Beratung zu Gefäßrisikofaktoren und zu die Erholung fördernden Maßnahmen. Dazu kann die Verordnung von Heilmitteln wie Physiotherapie („Krankengymnastik“), Logopädie (Sprach- und Sprechtherapie), oder Ergotherapie (Hilfe bei der Wiedererlangung von Alltagsfertigkeiten) notwendig sein oder auch Kontrollen der hirnversorgenden Gefäße mittels Ultraschall (siehe Neurophysiologische Untersuchungen). Wir beraten auch bzgl. der empfohlenen vorbeugenden Therapien mit Medikamenten (z.B. die Blutverdünnung betreffende Tabletten und Cholesterinsenker). Wir beraten auch zum Thema Fahrerlaubnis.
Demenz und neurodegenerative Erkrankungen
Über das Altersmaß hinausreichende Gedächtnisstörungen und Vergeßlichkeit können Zeichen einer Demenz oder einer fortschreitenden Erkrankung des Gehirns sein. Neben einem ausführlichen Gespräch über die Krankheitszeichen sind eine radiologische Bildgebung des Kopfes (in der Regel mittels MRT), ein EEG (s. Neurophysiologische Untersuchungen) und eine formale Gedächtnistestung zur Einordnung der Beschwerden sinnvoll und werden von uns durchgeführt (EEG, Gedächtnistestung) bzw. veranlasst (MRT). Wenn weitere Untersuchungen (z.B. Nervenwasseruntersuchung, weiterreichende Gedächtnistestung) notwendig sind, vermitteln wir diese. In Abhängigkeit der Diagnose stehen etablierte Medikamente zur Verfügung. Auf Wunsch vermitteln wir auch den Zugang zu neuen Therapien im Rahmen kontrollierter Studien (Universitätsklinikum). Langfristig wird wichtig sein, dass die unmittelbar (Patient) und mittelbar (Angehörige, Freundeskreis) Betroffenen zum Umgang mit der Erkrankung beraten werden. Die wichtigste Therapie ist, die Kontakte zu geliebten und liebenden Mitmenschen bestmöglich aufrechtzuerhalten.
Muskelkrankheiten, Myopathien, neuromuskuläre Erkrankungen
Text.
Funktionelle Störungen, somatoforme Störungen
Text.
Depression
Die Depression ist eine häufige Erkrankung. Gemeint ist nicht eine Verstimmung oder eine natürliche Trauer, sondern eine sich über einen längeren Zeitraum meist langsam entwickelnde Erkrankung. Man entwickelt Angst vor dem Leben und sieht negativ in die Zukunft. Ein niedriges Selbstwertgefühl kann eine solche Entwicklung verstärken. Eine weitere Folge kann die sinkende Konzentration sein, was sich auch in einem Abfall der Leistungsfähigkeit mit Überforderungsgefühl, z.B. beruflich, zeigen kann. Weitere Anzeichen der Depression sind Antriebslosigkeit, man kann sich nur schwer aufraffen, negative Gedanken und Hoffnungslosigkeit bis hin zu Selbsttötungsgedanken.
Angststörung
Angst ist etwas Natürliches und gehört zur normalen Entwicklung des Menschen. Von einer Störung wird erst dann gesprochen, wenn die Ängste zu einem erheblichen Leidensdruck führen und die Lebensweise stark und anhaltend beeinträchtigen. Es gibt drei Formen, in denen Angst auftreten kann:
Generalisierte Angststörung Die Angst dauert über einen längeren Zeitraum. Sie ist meist unbegründet und kann sich sehr unspezifisch auf die Familie, Arbeit, die Beziehung und vieles Weitere beziehen. Man spürt ständig eine hohe Anspannung, Sorge und andere angsttypische Symptome (Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel, Schlafstörungen etc.).
Panikstörung Typischerweise tritt die Angst aus dem Nichts auf. Es wird eine erhöhte Adrenalinausschüttung in Gang gesetzt, und der Betroffene erlebt eine plötzliche Todesangst mit Schweißausbrüchen und Herzrasen. Die Panikattacke schwindet meist nach 15 bis 30 Minuten.
Phobie Hier ist die unbegründete Angst auf ein Objekt oder eine Situation bezogen. Bekannt sind zum Beispiel Tierphobien oder die Platzangst. Es können aber auch soziale Situationen sein, wenn man anderen Menschen gegenübertreten soll.
Essstörungen
Bei Magersucht ist die Angst vor einem dicken Körper groß, daher wird meist eine strenge Diät eingehalten oder die Nahrungsaufnahme gänzlich verweigert. Viele treiben übermäßigen Sport und nehmen Abführmittel zu sich, um ihr Gewicht weiter reduzieren zu können.
Die Bulimie ist charakterisiert durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und darauf folgende Gegenmaßnahmen, oft in Form von Erbrechen, Abführmitteln. Bulimiekranke sind oft normalgewichtig. Zwischen zwei Heißhungerattacken können oft Wochen vergehen.
Zwänge
Bei einer Zwangsstörung besteht ein innerer Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Der Betroffene wehrt sich gegen die Vorstellungen oder Impulse, die sich immer wieder aufdrängen, und erlebt diese als übertrieben und sinnlos. Zwangshandlungen und –rituale müssen ständig wiederholt werden. Das Alltagsleben ist dadurch deutlich beeinträchtigt und wird häufig von großer Angst begleitet. Werden Zwangshandlungen unterdrückt, verstärkt sich die Angst.
Bipolare Störung
Betroffene leiden unter extremen, in Phasen verlaufenden Stimmungsschwankungen. Die vorher beschriebene depressive Störung wechselt zu einem euphorischen Zustand. Der ständige Wechsel zwischen Euphorie und Depression erschwert die normale Alltagsbewältigung sehr. Typische Symptome der Euphorie (unbegründet gehobene Stimmung, rastlose Aktivität, Unruhe, Rededrang, unkontrollierter Umgang mit Geld und niedriges Schlafbedürfnis) wechseln sich ab mit Symptomen einer Depression.
Schizophrenie
Eine Schizophrenie beginnt zunächst oft mit ganz unspezifischen Beschwerden wie Energie- und Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Misstrauen und sozialem Rückzug. Dazu kommen Veränderungen der Selbstwahrnehmung, von anderen Menschen oder der Welt im Gesamten. Erkrankte leiden an Halluzinationen wie z.B. Hören von Stimmen oder Geräuschen, die in der Realität nicht vorhanden sind. Viele Symptome sind auch von außen beobachtbar. Man verhält sich „irgendwie merkwürdig“ und ist einfach nicht mehr die alte Person.
Suchterkrankungen
Fast jedes menschliche Verhalten kann Suchtcharakter annehmen, sei es Gamen, Chatten, Sammeln, Kaufen oder der Konsum von Substanzen wie Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen. Allen Suchterkrankungen sind jedoch folgende Symptome gemeinsam:
- Verlangen nach der Substanz/dem Verhalten
- Kontrollverlust während des Konsums/Verhaltens
- Unterordnen anderer Aktivitäten unter die Sucht
- Aufrechterhalten des Suchtverhaltens trotz schädlicher Folgen (körperlich oder sozial)
- Abstreiten der Sucht
- Entzugserscheinungen (Zittern, Nervosität, aggressives Verhalten)
Suchterkrankungen haben oft Einfluss auf den Alltag, da der Süchtige viel Zeit mit der Beschaffung oder dem Konsum des Suchtmittels verbringt. Bei Substanzabhängigkeit ist die schädliche Wirkung auf den Gesundheitszustand nicht zu vernachlässigen. Besonders psychotrope Drogen (Cannabis, Kokain, Alkohol usw.) können Auslöser sein von Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.
Die neurophysiologische Untersuchung inkl. Ultraschall dient zur Prüfung vermuteter Ursachen neurologischer Störungen. Ein Beispiel ist die Neurographie zur Bestätigung eines vermuteten Karpaltunnelsyndroms, die wir auch kurzfristig in unserer Praxis durchführen können.
Es handelt sich um aufwendige Handarbeit, die Erfahrung des Untersuchers erfordert und Geduld – auch auf Patientenseite. Außer beim Ultraschall erfolgen die Untersuchungen mittels Stromimpulsen (NLG, SEP), mit visuellen (VEP) und akustischen Reizen (AEP), oder mit Magnetpulsreizen (MEP-TMS). Die Elektromyographie erfolgt mit einer feinen sterilen Nadel (ähnlich der Akupunktur). Bei der EEG wird die Hirnaktivität mittels auf die Kopfhaut aufgesetzter Elektroden gemessen.
(Elektro-)Neurographie (ENG, NLG)
Mit der Neurographie lassen sich viele der an den Neurologen
gestellten Fragen beantworten. Meist wird die Untersuchung mit
Oberflächenelektroden durchgeführt. Der Einsatz von Nadelelektroden ist
in Sonderfällen erforderlich. Der untersuchte Nerv wird durch Stromimpulse
stimuliert, und die Leitungseigenschaften werden gemessen (Geschwindigkeit, Intaktheit der Nervenfasern). Von
besonders stromempfindlichen Patienten kann die Untersuchung als
unangenehm empfunden werden. Ein implantierter Cardioverter oder Defibrillator spricht gegen die Durchführung dieser Untersuchung.
Die häufigsten Einsatzgebiete in der Praxis sind Schmerzen und
Missempfindungen (Parästhesie, Dysästhesie) oder Lähmungen in Armen oder
Beinen, z.B. bei Karpaltunnelsyndrom (CTS), Schädigung des Ulnarisnervs (u.a.
Sulcus-Ulnaris-Syndrom) oder Polyneuropathien, beispielsweise als Folge
des Diabetes mellitus (Diabetische Neuropathie) oder bei ausgeprägtem Vitamin-B12-Mangel. Die Untersuchung dauert je nach Umfang 15 – 30 Minuten.
Evozierte Potentiale (EP, VEP, SSEP, AEP, MEP)
Mit den evozierten Potentialen werden durch das Gehirn oder Rückenmark zum Gehirn
(ZNS) verlaufende Nervenbahnen auf ihre Leitungseigenschaften untersucht. Die Untersuchung kann dazu dienen, geschilderte Beschwerden der Sensibilität „von außen“ in Zahlen nachvollziehbar zu machen, Lähmungserscheinungen weiter auf den Grund zu gehen oder auch unbemerkte Beeinträchtigungen der (zentralen) nervalen Strukturen zu finden, die unserer Sinneswahrnehmung dienen.
Bei den visuell evozierten Potentialen (VEP) wird die Sehbahn
schmerzlos stimuliert, indem die untersuchte Person auf ein Schachbrettmuster blickt, dessen dunkle und helle Felder ihre Farben regelmäßig tauschen. Dies verursacht meßbare Veränderungen der Hirnströme, die mittels Elektroencephalographie (EEG) gemessen werden können. Die sensiblen Bahnen (Afferenzen) können durch somatosensibel evozierte
Potentiale (SEP – SSEP) geprüft werden. Hierzu werden in der Regel ein
gemischter Nerv am Arm oder am Bein (Medianus-SEP, Tibialis-SEP) mit wiederholten elektrischen Reizen stimuliert
und die daraus folgenden Veränderungen der
Hirnströme mittels EEG gemessen. Die SEP-Untersuchung kann durch den
Stromreiz als etwas unangenehm empfunden werden. Zur Untersuchung der
akustisch evozierten Potentiale (AEP, FAEP) werden Klicktöne über einen
speziellen Kopfhörer dargeboten und deren Effekte auf die Hirnströme
mittels EEG gemessen. Die magnetisch evozierten
Potentiale (MEP), die auch als transkranielle Magnetstimulation (TMS) bezeichnet werden, dienen zur Messung der Intaktheit der Nervenbahnen vom Gehirn zu den Muskeln der Arme oder Beine. Mit einem Magnetstimulator werden über der Kopfhaut
sehr kurze Magnetpulse erzeugt (1-4 Tesla, in der
Größenordnung des Magnetfelds in einem Kernspintomographen), die das darunter liegende
Nervengewebe aktivieren, so dass eine Zuckung bestimmter Muskeln erfolgt. Die Untersuchung ist ungefährlich und in der Regel schmerzlos; manche Menschen
erschreckt lediglich das kurze Zucken der Muskulatur. Patienten mit
Epilepsie oder mit Metallimplantaten sollten nicht ohne Rücksprache mit dieser
Technik untersucht werden.
Typischer Untersuchungsanlaß sind vermutete Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks bedingt durch Entzündung (z.B. Multiple Sklerose) oder Kompression (Bandscheibenvorfälle).
Die Untersuchung dauert je nach Umfang rund 15 Minuten. Gelegentlich werden mehrere Untersuchungen nacheinander durchgeführt, so dass sich die Untersuchungszeit entsprechend verlängert.
Elektromyographie (EMG)
Für die meisten Fragestellungen der EMG ist die sorgfältige
Untersuchung mit einer speziellen Nadelelektrode erforderlich, die viel
Erfahrung des Untersuchers und gute Entspannungsfähigkeit der untersuchten Person voraussetzt. Durch die bilgebende
Diagnostik (CT/MRT, Muskel-Ultraschall) und die große Auswahl neurophysiologischer Verfahren
ist diese Untersuchung heute manchmal entbehrlich geworden. Sie wird
hauptsächlich eingesetzt beim Verdacht auf spezielle Erkrankungen der
Muskulatur (Myopathien), bei anderweitig nicht genau einschätzbaren
Schädigungen der Nerven(wurzeln) (radikuläre Syndrome oder periphere Neuropathien), bei
Motoneuronerkrankungen (z.B. ALS), spinaler Muskelatrophie (SMA), oder bei
anderen Lähmungen von Muskeln. Die Untersuchung dauert je nach Umfang rund 15 Minuten. Bei Patienten mit einer Blutverdünnung (Marcumar, direkte orale Antikoagulanzien) darf die Untersuchung in der Regel nicht durchgeführt werden. Eine Therapie mit ASS 100 mg allein ist in der Regel unproblematisch.
Neurosonographie und Myosonographie
Erkrankungen, die die Muskeln betreffen, führen z.B. zum Umbau des Muskelgewebes oder zu spontaner Aktivität der Muskelfasern, was oftmals im Ultraschallbild beobachtet werden kann. Die Untersuchung dauert je nach Umfang rund 15 Minuten.
Elektroenzephalographie (EEG)
Das EEG wird zur Diagnostik von Anfallserkrankungen oder anderer
Hirnfunktionsstörungen – z.B. bei Demenzverdacht – eingesetzt. Bei dieser schmerzlosen Untersuchung
werden Elektroden auf die Kopfhaut platziert, und die Aktivität der
Hirnrinde wird in der Regel über 20 Minuten gemessen. Das Anlegen der Elektroden nimmt zusätzlich mindestens 10 min in Anspruch. Manche Frisuren können durch das wasserlösliche Elektrodenkontaktgel etwas derangiert werden.
Ultraschalluntersuchung der Hirnversorgenden Gefäße (Doppler, Duplex)
Am häufigsten werden die Halsschlagadern (Carotiden) mittels Ultraschall untersucht, um Engstellen (Stenosen) durch Verkalkung (Atherosklerose, Makroangiopathie) zu entdecken bzw. in ihrem Verlauf zu kontrollieren. Dies kann nach bereits erfolgten Eingriffen (Stenting, chirurgische Ausschälung [TEA]) zur Nachsorge erfolgen oder aber auch zur Verlaufsbeobachtung noch unbedenklicher Verkalkung, um den Zeitpunkt nicht zu verpassen, sollte ein schützender Eingriff notwendig werden (Schlaganfallprophylaxe). Als Neurologen stellen wir auch die Nackengefäße dar (Arteria vertebralis, Arteria basilaris) und die Arterien, die innerhalb des Gehirns verlaufen (intrakranielle Gefäße; Arteria cerebri media, anterior, posterior). Die Untersuchung dauert rund 30 Minuten.
Blutentnahmen führen wir in unserer Praxis durch bei unseren Fachbereich betreffenden Fragestellungen oder zur Kontrolle unserer Therapien.
Wir stellen die Indikation und überweisen zu allen notwendigen (neuro-)radiologischen Untersuchungen (z.B. MRT, CT).
Wir bieten grundsätzlich alle notwendigen Therapien an, soweit keine Monitorüberwachung erforderlich ist. Zu Therapien, die wir selbst in unseren Praxisräumen nicht durchführen können, vermitteln wir Sie gerne weiter (z.B. an das Universitätsklinikum).